Eiger, Mönch und Fallenstock
Exkursion des NABU Weingarten vom 20.Oktober 2024
Mönch
(Foto: Karin Heinemann)
Hier liegt die Vermutung möglicherweise nahe, dass es sich
um eine hochalpine Expedition handelt.
Zugegeben, die Eiger Nordwand war nicht dabei, Mönch
und Fallenstock jedoch schon.
Am 20.Oktober 2024 traf
sich nach öffentlicher Ankündigung des Nabu Weingarten
eine illustre Gruppe interessierter Naturfreunde, um dem angekündigten Wandervortrag von Andreas Eberwein, Nabu Naturlotse, zum Werdegang des Stillen Bachs und den Weihern zu lauschen. Es gab in der Tat eine Menge an Informationen zu sammeln, die man vielleicht bisher so noch nicht kannte.
Die Führung begann am Wander-Parkplatz eingangs des Naturschutzgebietes Lochmoos und führte zunächst zum Bannbühlweiher und den beiden Kählesbühlweihern und dabei trafen wir auf Mönch (Bild 1) und Fallenstock (Bild 2)
Diese Bauwerke wurden in der Entstehungszeit vor vielen hundert Jahren erstmals durch Mönche erschaffen, um das in den von Menschen erzeugten Weihern künstlich angestaute Wasser in der Zulauf- und speziell Abflussmenge zu regulieren.
Im Vordergrund stand die Klosterversorgung mit Wasser, ebenfalls die Wasserkraft für diverse Mühlen,
Flössen von Holz mit Schwallwasser, Fischzucht und Vernässung von Mooren - teils findet letzteres
auch heute noch statt. Aktuell zu sehen in Nessenreben, Stromerzeugung per Wasserrad.
Fallenstock
(Foto: Karin Heinemann)
Entlang der Wanderung erreichten wir verschiedene Stufen mit den genannten Fallenstock-Einrichtungen des insgesamt 10 km langen Stillen Bachs, der vor ca. 1000 Jahren zwischen dem 11. Und 17. Jahrhundert erschaffen und mit einer damals unglaublichen Präzision von 0,7 % Gefälle angelegt wurde. Deshalb fließt der Stille Bach auch so „still“. Heute unvorstellbar was damals ohne Laser, GPS usw. möglich war. Aber, sie haben es meisterlich hinbekommen, wie man es heute noch an vielen Stellen im Altdorfer Wald bewundern kann.
Sollte die Neugier nach tieferer Information geweckt sein, so ist der Besuch einer kompetenten Nabu Führung immer eine Möglichkeit, sein Wissen über den Altdorfer Wald, dessen lebendige Flora und Fauna, sowie im Besonderen des Stillen Bachs zu erweitern.
Text Thomas Krause, Karin Heinemann
Batnight des NABU-Weingarten am 30.8.2024
(Bild: Eckhard Grimmberger)
Zur diesjährigen zweiten Weingartener Batnight durfte der NABU Weingarten über 70 interessierte Besucher begrüßen, wobei wir für jede Altersgruppe Programm anbieten konnten. Dabei ist hervorzuheben, dass wir in Tamara Judez, Kathi Ganal, Karin Heinemann, Tim Württemberger und Ingo Maier ausgesprochen fleißige Helfer hatten, so dass die Veranstaltung aus Sicht des NABU ein voller Erfolg war.
Dies untermauert der Bericht eines der Besucher, Manfred Wolf:
Die "Nacht der Fledermäuse" muss für die Veranstalter um Jürgen Sonnenmoser und Dr. Ingo Maier
ein voller Erfolg gewesen sein : eine Kindergruppe füllte ein Klassenzimmer der Hiltrud-Schule, ebenso
eine Erwachsenengruppe.
Herr Dr. Maier verstand es, sein Publikum zu fesseln und aus dem Leben und den Geheimnissen , die
die Fledermäuse umgeben, eindrucksvoll zu erzählen und die spontanen Fragen der Zuhörer
kompetent zu beantworten. Dabei versuchte er mit seiner Passion und der Bewunderung für diese
nächtlich lebenden Tiere, das Zurechtfinden in der Nacht und die Nahrungssuche beispielhaft zu
veranschaulichen. Denn die einheimischen Fledertiere "sehen mit den Ohren". Sie senden über Mund
und Nase für uns Menschen unhörbare Laute im Ultraschallbereich aus und erkennen am
zurückkehrenden Echo von ihren möglichen Beutetieren deren Vorkommen im Suchgebiet und das
während ihres Fluges bei Nacht in Echtzeit ! Dabei erkennen sie sowohl das winzige Echo einer
Blattlaus, das eines Käfers auf dem Boden oder aber das Echo von wasserlebenden Insekten. Die
Leistungen ihrer Sinnesorgane und ihres Gehirns sind für uns Menschen fast nicht vorstellbar. Dabei
fangen z. B. Zwergfledermäuse auf diese Weise über 4000 Stechfliegen pro Nacht.
Äußerst eindrucksvoll für das Publikum waren die beiden mitgebrachten " Kleinen Abendsegler", die
Herr Dr. Maier gesundgepflegt hat.
Ein Weibchen wurde durch eine Katze verletzt ,ein anderes hatte Löcher in der Flughaut, die den
Fledermäusen das Fliegen ermöglicht, eingespannt in den filigranen Knochen ihrer Arme und
Finger.Durch laut hörbare schrille Pfiffe gaben die beiden wohl ihrer Freude Ausdruck, daß jetzt die
Fütterung mit lebenden Mehlwürmern begann, die sie mit sichtlichem Appetit verzehrten. Von ihren
Verletzungen genesen , werden sie demnächst wieder in die Freiheit entlassen.
Der Aufklärung über die Gefährdung vieler unserer vom Aussterben bedrohten Fledermausarten hat
sich der NABU-Weingarten verschrieben. Sie sind durch Katzen und Eulen bedroht, am meisten aber
durch den Verlust an Lebensraum, nach "Sanierungen" und Abbruch von Gebäuden, Baumfällungen,
einhergehend mit dem Fehlen an geeigneten Quartieren während des Sommers und für den
Winterschlaf.
(Foto: Tamara Judez)
Parallel wurden die Kinder von Tamara Judez, Kathi Ganal, Karin Heinemann, Tim Württemberger
und Jürgen Sonnenmoser betreut. Wer Lust hatte, konnte zum Kinderschminken gehen oder eine
Fledermausmaske basteln. Ältere Kinder wurden von Tim Württemberger und Jürgen Sonnenmoser
mit vielen Infos über Fledermäuse unterhalten, durften einige Vidoes schauen und lernten spielerisch,
wie Fledermäuse Insekten fangen.
Nach Beginn der Dämmerung konnten die im Park des ehemaligen Lazaretts nach Beute suchenden
Zwergfledermäuse beobachtet werden. Auch Dank des lauen Sommerwetters war dies eine
lobenswerte Veranstaltung des NABU-Weingarten.
Mitarbeiten im Naturschutz
Helfer beim Entfernen vom Indischen Springkraut in Naturschutzgebiet Lochmoos (Gemeinde Schlier) sind uns auch dieses Jahr willkommen.
Das Indische Springkraut gelangte ursprünglich als Zierpflanze über England nach Europa und hat
sich wegen seiner hohen Samenproduktion, eine Pflanze kann 2000 Samen und mehr produzieren,
stark ausgebreitet. Es kann über 3 Meter hoch werden. Die hoch und schnell wachsenden
Pflanzen verdrängen die heimatlichen Pflanzen. Auch in unseren Wäldern und Naturschutzgebieten
verbreitet sich das Indische Springkraut stark. Es blüht von Juli bis Oktober in weiß und allen
Rottönen, die Blüten erinnern an Orchideen. Die sich aus den Blüten herausbildenden Samen können
bis zu 7 Meter aus der Kapsel geschleudert werden, was die Verbreitung begünstigt.
Um das zu verhindern, freut sich der NABU Weingarten über Helfer, die mitarbeiten, das Indische
Springkraut im Lochmoos zu entfernen. Es hat flache Wurzeln und lässt sich leicht herausziehen.
- Sie leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der heimischen Pflanzen und Tierwelt,
- Sie erleben bei der Arbeit unsere Naturschutzgebiete und Wälder ganz nah und erfahren einiges
Interessante darüber,
- Sie genießen als Naturschützer die wunderbare Wildblumen- und Kräuterpracht des Lochmooses.
- wir nehmen uns die Zeit, uns über gesichtete Insekten (vor allem Schmetterlinge, die im Lochmoos
vielfältig vorkommen) zu unterhalten
- Sie erhalten eine Ehrenamtsvergütung zur Abgeltung Ihrer Aufwendungen.
Neugierig?
Wegen näherer Informationen melden Sie sich gerne bei
(nabu-weingarten-aktiv@web.de) oder bei Jürgen Sonnenmoser 0151/27125252.
Gerne können Sie zum Schnuppern einfach Mal mitgehen.