Amphibienschutz
NABU Weingarten organisiert Amphibienschutzaktion bei Berg-Horrach
Bereits seit 2012 wurde festgestellt, dass an der Berger Gemeindestraße am Horrach-Hof im März vor allem Erdkröten (aber auch Bergmolche und Grasfrösche) bei ihrer Wanderung zu Laichgewässern nachts von Autos überfahren werden.
(Bild: Helmut Kraft)
In 2013 kümmerten sich erstmals einige NABU-
Miglieder darum und trugen die Amphibien nachts über die Straße.
Immerhin konnte in 2013 die Rekordzahl von 1067 lebenden Erdkröten gerettet
werden. In den Folgejahren waren es
jeweils ca. 400 bis 800.
In 2016 wurden erstmals mehrere Gullys, in die einzelne Kröten hineinfallen und sich nicht mehr befreien können, mit einem Drahtgitter abgedeckt.
In 2017 konnte die Helfergruppe um weitere Schüler, Studierende, Berufstätige und Rentner auf insgesamt 16 erhöht werden; In den Folgejahren kamen weitere Sammler/innen hinzu (auch mehrere Familien mit Kindern), sodass wir zu Zeit (2023) ca. 25 große und kleine Helfer/innen haben: ein Zeichen für die Beliebtheit dieses Naturschutzeinsatzes.
In 2023 konnten wir 1309 lebende Erdkröten, 107 lebende Grasfrösche und 4 lebende Bergmolche auf der Straße sammeln und in Sicherheit bringen
Warum sammeln wir die Tiere ein?: Kröten spielen in Gärten eine wichtige Rolle bei der
Schädlingsbekämpfung. Wenn sie in größerer Zahl auf Straßen überfahren werden, bilden sie
eine glitschige Masse und stellen eine Verkehrsgefährdung dar.
Außerdem verdienen sie als Mitgeschöpfe unseren Schutz.
Die Gemeinde Berg unterstützt die Aktion regelmäßig mit der Aufstellung von Hinweisschildern und einer Geschwindigkeitsbeschränkung während der Wanderzeit.
"Auch in Schmalegg-Unterwolfsberg sammeln wir im Frühjahr Amphibien bei der Laichwanderung von der Straße"
Im Stadtgebiet von Weingarten bemühen wir uns am Schwanenweiher und Kreuzbergweiher, Amphibien vor dem Überfahrenwerden zu retten. Wer mithelfen möchte und möglichst in Weingarten wohnt, bitte bei (nabu-weingarten-aktiv@web.de) melden.
Diagramm: Helmut Kraft
Diagramm: Helmut Kraft
Die Fortpflanzung der Erdkröte
(Bild: Helmut Kraft)
Die erwachsenen Tiere wandern im März/April bis zu
2,2 km weit zu den Gewässern, in denen sie selbst
zur Welt kamen. Dabei lassen sich die kleineren
männlichen Kröten oft von den Weibchen tragen.
In größeren oder kleineren Tümpeln setzen
die Weibchen gallertige Laichschnüre mit schwarzen
Eiern unter Wasser an Pflanzen ab. Dabei geben die
Männchen den Samen dazu. Aus dem Laich
entwickeln sich kiemenatmende Kaulquappen. Wenn
diese zunächst 2 Hinterbeine, dann auch
2 Vorderbeine entwickeln und dann über die Lunge
atmen können, verlassen sie das Wasser und wandern in die Umgebung, gerne in Wälder und
Gärten.